Martens, Andreas Ehrenfried.
Das Hamburgische Criminal-Gefängniss, genannt: Das Spinnhaus, und die übrigen Gefängnisse der Stadt Hamburg nach ihrer inneren Beschaffenheit und Einrichtung beschrieben, nebst einigen Ansichten und Ideen über Verbesserung ähnlicher Anstalten überhaupt.
Hamburg, Hoffmann und Campe, 1823. 5 Bll., 70 S., 25 Bll. Mit 18 gefalt. tls.gestoch. Tab., 1 gestoch. Taf., 1 Abb. und 1 lith. Frontispiz 4to. HLdr. d. Zt.
¶ Erste Ausgabe. Schröder 2441, 2; Rapp, S. 83, Fg. 19. - Einband bestossen, ob. Kap. angeplatzt; vord. flieg. Vors. fehlt, Titel mit gelöschten Stempeln u. hinterlegtem Randausriss (ohne Textverlust). - Das Frontispiz nach einem Gemälde von F. C. Gröger lithographiert von von Gröger u. H. Aldenrath 1822, die Tafel die Konstruktion einer Gefängnis-Speziallampe, die Abb. eine kreisförmige schematische Darstellung "Recept zu zehn verschiedenen Rumfordschen Suppen...". - Der Hamburger Kaufmann A. E. Martens (1755-1828), Sohn e. Zuckerfabrikanten, wurde 1788 zum Provisor d. Werk- u. Armenhauses gewählt u. 1813 zum Präsidenten der Gefängnisse ernannt. Von seinen ständigen Reformbestrebungen zeugt auch vorliegende Schrift. Die Darstellung der Hamburger "Arrestations-Häuser", insbesondere des Spinn- und des Zuchthauses, wird ergänzt durch 25 "Beilagen u. Tabellen" mit Instruktionen für Ärzte, Oeconomen u. Werkmeister des Spinnhauses, Übersicht über die Lebensmittelversorgung und Löhnung der Gefangenen, das "Fabrikwesen" im Spinnhause etc. Martens' Arbeit fand über Hamburgs Grenzen hinaus grosse Beachtung: So hatte die Sankt Petersburger "menschenliebende Gesellschaft" ihn zum correspondierenden Mitglied erwählt, und die Besucher-Liste des Jahres 1822 verzeichnet u.a. den russischen Minister v. Struve.
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