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Leskow, Wassilij: - Eigenhändiger, vierseitiger Brief in russischer Sprache mit beiliegender deutscher Übersetzung.

Title: Eigenhändiger, vierseitiger Brief in russischer Sprache mit beiliegender deutscher Übersetzung.
Description: Ca. 1929 21 x 13,3 cm (Ohne Umschlag, gefaltet, Einriss an der Faltung, leicht fleckig, im Ganzen ordentlich erhalten). Wassilij Leskow schrieb seinen Brief an einen Herrn Dietze in Sachsen. Er berichtet von seinem Leben als Bauer und bittet um Antwort an die Adresse "Russland-Ukraina, Station Wradiewka der Süd-West Bahn, Dorf Biriski". "Unser Leben ist nicht beneidenswert. Ich habe ein Stück Land mit Haus, Weinberg und Garten; meine Wirtschaft besteht aus 3 Pferden, zwei Kühen, 54 Hühnern, zwei Schweinen, zwei Schafen und noch 40 Bienenkörben. Das wirtschaftliche Leben ist sehr schwer. (...) Herr Dietze, ich möchte so gern wieder einmal nach Deutschland, mich mit Ihnen unterhalten und mich an Ihrem häuslichen Glück erfreuen, aber, wie die Lage jetzt ist, wird es wohl kaum möglich sein. (...) Es gedenkt Ihrer in Liebe und grüsst Sie herzlich der Kriegsgefangene Russe, welcher bei Ihnen 1916-17 und 18 gearbeitet hat." Die beiliegende maschinenschriftliche Übersetzung ist gestempelt "Bund der Auslandsdeutschen - Ortsgruppe Dresden" und handschriftlich: "Uebersetzungskosten Mk. 3,- / erhalten B. Müller". Weiter liegt dem Schreiben die (ungelaufene) Postkarte mit dem Bild eines Soldaten in zaristischer Uniform bei, auf der Rückseite handschriftlich mit der Adresse Leskows und vorgedruckt: "Kriegsgefangenensendung - Königsbrück (Sachsen) Neues Lager". Offensichtlich war Leskow als Kriegsgefangener der Ersten Weltkriegs in das Lager Königsbrück in Sachsen gebracht worden und von dort Herrn Dietze zur Zwangsarbeit zugeteilt worden, was Leskow in angenehmer Erinnerung behalten hatte. Die ungefähre Datierung des Briefs ergibt sich aus der Mitteilung, dass 10 Jahre seit der Rückkehr Leskows in die Ukraine vergangen sind. Sicherlich wurde der Brief vor der Zwangskollektivierung in der Ukraine geschrieben, "Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die 'Kornkammer'. Als unter Josef Stalin seit 1929 die Landwirtschaft zwangsweise kollektiviert wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem Namen Holodomor bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen (andere Schätzungen liegen zwischen 2,4 Millionen und bis zu 14,5 Millionen Opfern). Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde. Lasar Kaganowitsch gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten." (Wikipedia). - Weitere Bilder auf Anfrage oder auf unserer Homepage. Free shipping to Germany, shipping costs abroad 6,00 EUR.

Keywords: [Kulturgeschichte Geschichte Stalinismus Weimarer Republik Erster Weltkrieg Zwangsarbeiter; Bibliophilie; Kulturgeschichte]

Price: EUR 92.00 = appr. US$ 99.99 Seller: Antiquariat Bürck
- Book number: 952939

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