Author: Godefroy, Denis: Title: Corpus juris civilis a Dionysio Gothofredo r.c. recognitum (...). Tomus I (von II). Pandectarum seu digestorum libri quinquaginta. Mit ornamentaler Titelbordüre sowie ornamentalem Schlussstück.
Description: Lyon: (Laemarius). 1589. 16 Blatt, 1750 [recte: 1752] Spalten. Schweinslederband der Zeit auf vier Bünden (signiert Thomas Reuter) mit Platten- und Rollstempel-Verzierung. Oktav, 21 x 13,5 cm (leicht berieben und bestossen, Papier etwas gebräunt, Schnitt und Rand etwas fleckig, innen anfangs Exlibris und Besitzstempel, zahlreiche Unterstreichungen und Marginalien, hinten im Rand kleine Wurmspuren ohne Textverlust). Eine der ersten Ausgaben des Corpus juris civilis. Die Paginierung ist mehrfach irrig, Pag. springt von 1726 auf 1687, weiter auf 1886 und dann auf 1727, insgesamt aber ordentlich erhalten. "Dionysius Gothofredus (eigentlich Denis Godefroy; geboren 17. Oktober 1549 in Paris; gestorben 7. September 1622 in Strassburg) war ein französischer Rechtswissenschaftler. Gothofredus war Professor an den Universitäten Genf, Strassburg und Heidelberg und Herausgeber der ersten kritischen Gesamtausgabe des »Corpus iuris civilis« (Genf, 1583). Diese Bezeichnung für die spätrömische Gesetzessammlung stammt auch von ihm. (...) Sein Ruf als Rechtsgelehrter hatte sich durch etliche Veröffentlichungen und besonders des Corpus iuris civilis (Genf 1583) verbreitet, so dass ihn der pfälzische Kurfürst Friedrich IV. an der Heidelberger Universität haben wollte. Die Arbeitsbedingungen schienen Godefroy erstmal nicht ganz zugesagt zu haben, denn schon 1601 war er wieder zurück in Strassburg. Die Heidelberger holten ihn 1604 erneut an die Universität, diesmal auf Dauer. Er wurde Professor der juristischen Fakultät und ab 1606 auch deren Dekan. Eine weitere Steigerung erfuhr sein beträchtliches Ansehen 1607 durch die Wahl zum Rektor der Universität und durch die Berufung in den kurfürstlichen Rat. Der Kurfürst schickte ihn mehrmals in diplomatischen Missionen nach Paris. Versuche des französischen Königs, ihn wieder nach Frankreich zu holen, lehnte er wegen seines Bekenntnisses zum Calvinismus ab." (Wikipedia). Ein Exemplar von bemerkenswerter Provenienz: aus dem Besitz des Juristen und Komponisten Christoph Leibfried (1566 - 1635), mit seinen Initialen auf dem Vorderdeckel (das H steht dabei für 'Herbipolensis', aus Würzburg), dem Namenseintrag auf der Titelei, einem (wohl eigenhändigen) Sinnspruch auf der Titelei, sowie zahlreichen, wohl überwiegend eigenhändigen Unterstreichungen und Marginalien, teils auch auf einem der vorgebundenen Vacate. Leibfried ist in der Musikgeschichte von Bedeutung als Freund von Orlando di Lasso und Jacobus Gallus. Der meisterhafte Einband von Thomas Reuter zeigt vorne ein Porträt Kaiser Karls des V. in Harnisch mit den kaiserlichen Insignien, auf dem Rückdeckel ein Porträt Kurfürst Johann Friedrich des Grossmütigen von Sachsen, ebenfalls in Harnisch mit Schwert und Helm. Thomas Reuter (gestorben 1595) aus Etterlein im Erzgebirge wurde im Juli 1567 als Meister und Bürger in Wittenberg aufgenommen, fünfmal wurde er zum Obermeister der Innung gewählt. Er übernahm Stempelmaterial von Stephan Rabe, da er in zweiter Ehe mit dessen Witwe verheirat war, und solches von Hans Cantzler. Auf dem vorderen Spiegel ein modernes Exlibris für Ewald Schlundt (wohl 1914 - 1987). Von 1941 bis 1945 existierte in Leipzig eine Wollgrosshandlung Ewald Schlundt. Der ältere Besitzerstempel auf dem fliegenden Vorsatz ist für K. Schlundt. Eitner VI, 119 (für Leibfried) - Graesse III, 503 - Ebert 11032, Anm. - Stinzing/L. I, p. 208 und 386-88 - Haebler I, 392 f. (zu Reuter). - Weitere Bilder auf Anfrage oder auf unserer Homepage. Free shipping to Germany, shipping costs abroad 6,00 EUR.
Keywords: [Recht; Bibliophilie]
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- Book number: 401460
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