Author: Title: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. [Deckeltitel: "Berliner Zeitung" 2. Quartal 1822 (Nr. 40-78, das ist: 2. April bis 29. Juni, so vollständiges Quartal).
Description: Berlin: Haude- und Spenersche Buchhandlung. 1822. Nicht paginiert, jede Nr. 8 Seiten, sowie 8 und mehr Seiten pro Beiblatt. Schlichter Pappband der Zeit mit handschriftlichem Deckel- und Rückenschild. Gross-Oktav, 24,5 x 20,5 cm. (Einband lichtspurig und bestossen, kleiner Abschnitt vom ersten Blatt ohne Textverlust, ein Blatt mit Eckabriss und kleinem Buchstabenverlust, sonst innen nur wenig gebräunt, sehr wenige dezente Anstreichungen, im Ganzen gut erhalten). Unbeschnitten und breitrandig. Ohne die zweiten Beiblätter zu Nummer 59, 66 und 68, sonst vollständig. Hübsches Exlibris von Hans Baluschek für Alfred Schröder). BEIGEGEBEN: Arno Scholz und Walther G. Oschilewski: "Marginalien zur Berliner Zeitungsgeschichte. Privatdruck zum Geburtstag von Arno Scholz". Mit 10 s/w-Abbildungen im Text und auf Tafeln. Berlin: Arani, 1963. 1 Batt, 62 Seiten, 2 Blatt. Gross-Oktav, 24 x 18 cm. Flexibler Orig.-Pappband (nur kleine Altersspuren, sehr gut erhalten). - Nummer 9 von nur 10 (!) Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier. War so nicht im Handel. - Ein seltener Beleg zur Berliner Stadtgeschichte, der Band bringt Nachrichten auch aus anderen Ländern, sowie Lokales ("Grundsteinlegung der Spree-Brücke [d.i. die Schlossbrücke] am Zeughaus nach Entwurf von Schinkel"), Beförderungen, Buchanzeigen ("Zeitschrift für die Wissenschaft des Judentums", erster Band, erstes Heft), Steckbriefe ("Gesucht wird der Pferdedieb Brandt...."), Strassenumbenennungen, Nachrichten über Predigten ("es sprach Pastor Schleiermacher"), Auktionstermine (u.a. Weinauktionen), Immobilienanzeigen, alle Arten Geschäftsanzeigen ("sehr schöne grüne Orangen empfing..."), Schulnachrichten, Kunstnachrichten ("der Jerusalems-Kirche wurde geschenkt ein silberplattierter Kirchen-Leuchter nach einer Zeichnung von Schinkel verfertigt in der hiesigen Fabrik Hossauer". So in Nummer 47 vom 18. April. Sehr bemerkenswerter früher Beleg für die Firma, die erst Ende 1819 aufmachte. Nicht in der detaillierten Monographie zu Hossauer von Jonas, die derartige Arbeiten erst für spätere Jahre nachweisen kann), Konzerttermine (von Zelter angezeigt!), Mitfahrgelegenheiten, Familiennachrichten aller Art ("Die an diesem Morgen nach 9 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner Frau von einem kräftigen Knaben, gebe ich mir die Ehre theilnehmenden Freunden zu melden. Neu-Schöneberg, den 17. Mai 1822, Dr. Adelbert von Chamisso" [pikant deshalb, weil wenige Wochen darauf die Madame Hertz ebenfalls von einem Jungen (Friedrich) entbunden wird - dessen Vater ebenfalls Chamisso ist. Friedrich Hertz gründet einen Verlag und wird einer der wichtigsten Fontane-Verleger!]. - Anzeige in Nr. 62 vom 23. Mai, erste Beilage). In Nummer 48 vom 20. April d.J. findet sich "Am 5ten d.M. starb unsere geliebte Tochter Agnes, Ein Jahr und drei Monat alt, an den Folgen der Abzehrung, welches wir tiefgebeugt entfernten Freunden ergebenst anzeigen. Danzig den 8. April 1822. Der Regierungsrath Baron v. Eichendorff nebst Frau (Agnes Clara Augusta war die erste Tochter von Joseph von Eichendorff. Siehe dazu Frühwald p. 96). - Unter dem 29. Juni findet sich die Anzeige "Den am 25. Juni, nach langwieriger Krankheit erfolgten Tod ihres Mannes, des Kammer-Gerichts-Rathes E.T.W. Hoffmann [= E.T.A. Hoffmann, das W. für Wilhelm, den tatsächlichen dritten Taufnamen; das "A" hatte sich Hoffmann als Mozart-Verehrer selber zugelegt] zeigt hierdurch an die Wittwe" (nicht bei Salomon, Voerster resp. im Katalog des Berlin-Museums nachgewiesen). Gelegentlich finden sich auch kleinere literarische Beigaben, in der Regel unter Akronym oder unsigniert, so etwa ein Huldigungsgedicht an Carl Maria von Weber, eines an den alten Heim (von Ernst Woldemar), eines anlässlich der Vermählung von Friederike Wilhelmine (...) von Preussen mit Paul Friedrich von Mecklenburg. In den hier dokumentierten Monaten des Jahres 1822 hält sich auch Heinrich Heine in Berlin auf, worüber er in seinen "Briefen aus Berlin" berichtet. Einige der in seinen Briefen beschriebenen Konzerte und Theaterstücke werden in vorliegendem Band angezeigt. Ein direkter Hinweis auf Heine findet sich hier allerdings nicht. - Nicht bei Diesch - Schneider/Henn 2289 - Witte I, p. 221 (jeweils für Baluschek). - Weitere Bilder auf Anfrage oder auf unserer Homepage. Free shipping to Germany, shipping costs abroad 6,00 EUR.
Keywords: [Bibliophilie; Berlin; Zeitschriften; Literatur]
Price: EUR 287.50 = appr. US$ 312.47 Seller: Antiquariat Bürck
- Book number: 11697
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